Der Stürmer bekleidet die offensivste Position im Fußball. Er agiert also als vorderster Spieler und ist somit in den meisten Fällen die erste Option für Abschlussaktionen. Allerdings hat sich der moderne Fußball dahingehend gewandelt, dass der Stürmer meist nicht mehr als reiner Abschlussspieler agiert und somit lediglich im und um den Strafraum auf den letzten Pass wartet. Vielmehr wird von ihm erwartet, dass er aktiv am Spiel teilnimmt, Bälle hält, weiterleitet und sich oft auch ins Mittelfeld zurückfallen lässt oder auf die Flügel ausweicht. Zudem stellt er meist die erste Verteidigungslinie dar und muss entweder selber ins aktive Pressing gehen oder durch defensives Stellungsspiel die Passlinien der Gegner verändern. Aus diesem Grund wird erwartet, dass der Stürmer neben eines guten Torabschlusses auch technische Fähigkeiten mitbringt und ein passables Passpiel aufweist.
Besonders stark zeigt sich die neue Ausprägung des Stürmers anhand der hängenden Spitze oder der falschen Neun. Spieler, die in der Stürmerposition eine entsprechende Interpretation der Rolle ausfüllen sollen, müssen teilweise die spielmachenden Qualitäten aufweisen, wie sie früher der nominelle 10er darstellte. Eine weitere Sonderrolle findet sich beim Flügelstürmer, der entweder als klassischer Außenstürmer weit an der Seitenlinie agiert und vor allem über Tempo und Dribblings den Mittelstürmer durch Flanken ins Spiel bringen soll. Auch hier zeigt sich die Veränderung im modernen Fußball, dass diese Spieler oftmals als inverse Flügelspieler agieren, sodass sie ihren starken Fuß nicht zum Flanken, sondern zum Abschluss nutzen können, wenn sie statt an der Außenlinie zu bleiben, selbst ins Zentrum zu ziehen.