Posted by FP On August - 5 - 2014 0 Comment

Seit Monaten rumorte es in Hamburg. Das hatte nicht nur mit den schlechten Ergebnissen, den vielen Trainerwechseln und scheinbar unzufriedenen Spielern zu tun. Vielmehr befand und befindet sich der Verein derzeit in einem großen Umbruch. Der HSV war lange Zeit ein e.V., was bedeutet, dass die Fußballabteilung nicht, wie es in vielen anderen Bundesligavereinen der Fall ist, ausgegliedert war, sondern Teil des Vereins. Die Nachteile einer solchen bisher bestehenden Eingliederung in einen Verein liegen ganz klar darin, dass Schulden, die eine Abteilung macht, auf alle Abteilungen zurückfallen, die Struktur zudem offenbar anfällig dafür ist, Personen mit weniger Sachverstand auf Ebene des Fußballs Entscheidungen treffen zu lassen. Andererseits wird von den Unterstützern der aktuellen Struktur zurecht angemerkt, dass die Struktur die Mitbestimmung der Mitglieder stärker fördert und fordert.

Wie auch immer die Vor- und Nachteile sich im Detail ausformulieren. Seit der letzten Mitgliederversammlung ist klar, dass das Konzept HSV Plus umgesetzt wird. Dieses sieht eine Ausgliederung der Profiabteilung aus dem e.V. vor, um den Breitensport bei finanzieller Notlage nicht zu schaden. Ebenso soll versucht werden, dennoch das Mitspracherecht der Mitglieder beizubehalten – inwiefern das jedoch umsetzt ist und umgesetzt werden wird, bleibt abzuwarten. Der wichtigste Faktor jedoch ist, und da bleibt das Konzept HSV Plus bislang erstaunlich unpräzise, die Qualität im Vorstand zu erhöhen. Wieso genau sich dieser Faktor gerade jetzt einstellen soll und nicht schon zuvor angegangen werden konnte, ist tatsächlich nicht ersichtlich. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist aber wohl die Verpflichtung von Beiersdorfer. Dass der HSV sich derzeit jedoch noch immer in einer Umbruchsituation befindet und alte Strukturen durchscheinen, zeigte eine Anekdote, die kurz nach der anvisierten Verpflichtung Beiersdorfers bekannt wurde: Weil der aktuelle Manager Kreuzer den Spieler Stieber verpflichtet hat, soll er keine weiteren Transfers durchführen dürfen, bis Beiersdorfer da ist, da der neue Vorstand den Transfer nicht gutheißt. Diese Meldung wurde zwar schon wieder dementiert – sie passt aber in das Bild, das der HSV seit längerem abgibt. Ob der neue Vorstand mit neuen Strukturen also wirklich mehr Flexibilität und sinnvollere Handlungen verspricht, muss abgewartet werden.


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