Posted by FP On August - 5 - 2014 0 Comment

Vor allem im Rahmen der jetzt wieder stattfindenden WM hört man den Begriff des Catenaccio wieder häufiger, insbesondere dann, wenn es darum geht, die italienische Mannschaft zu beschreiben. Tatsächlich ist der Begriff des Catenaccios auch aus einer taktischen Ausrichtung im italienischen Fußball entwachsen. Weniger stimmig ist allerdings die Annahme, dass diese Herangehensweise eine rein defensive Formation ist. Grundsätzlich ist die Taktik eher darauf ausgerichtet, dass, so der Begründer Helenio Herrera, die Mannschaft gruppentaktisch immer das selbe Ziel verfolgt: Wenn verteidigt wird, dann von der gesamten Mannschaft, schon der Stürmer hilft defensiv aus. Jedoch bedeutet dies genauso, dass die Mannschaft im Grunde auch kompakt und ganzheitlich offensiv verschiebt. Man könnte den Catenaccio somit also eine Variante des Voetbal Total verstehen, allerdings nur in dem Sinne, dass es keine festen Strukturen mehr für die jeweils einzelne Position gibt.

Die häufig entstehenden Nullnummern innerhalb der italienischen Liga sind daher auch wenig damit zu begründen, dass die Mannschaften rein defensive Taktiken spielen, sondern sich gegenseitig neutralisieren und fehlerfrei agieren. Wie offensiv ein solches Spielsystem werden kann, sieht man eben vor allem dann, wenn eine der beiden Mannschaften nicht mehr kompakt verschiebt .


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